Kriminalfall

Bob wird angeklagt illegalerweise Tonnen von Smartphones, Kabeln und weiteren elektronischen Geräte auf die Mülldeponie Agbogbloshie verschifft zu haben. Dort wird der giftige Müll unter gesundheitsgefähredenden Bedingungen verbrannt. Er selbst ist Elektroschrotthändler und arbeitet auf dieser Mülldeponie, um sich dort seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Bei der internationalen Polizei gibt es jedoch Hinweise, dass auch andere Personen als Täter in Frage kommen. Verdient sich Bob mit den illegalen Geschäften ein ordentliches Taschengeld oder ist er tatsächlich unschuldig? Hilf der internationalen Polizei, die letzten Hinweise auszuwerten, um den Fall zu lösen. Doch du musst dich beeilen! In 60 Minuten muss die internationale Polizei alle Beweise für das Gericht vorgelegt haben, um Bob zu verurteilen oder freizusprechen.

Escape Rooms haben sich in den letzten zehn Jahren entwickelt. Dies sind Abenteuerspiele, in denen die Spielenden Hinweise erkennen, Fragen beantworten und Rätsel lösen
müssen. Die gestellten Aufgaben müssen in einem begrenzten Zeitraum
gelöst werden, mit dem Ziel, alle Beweise zu ermitteln. Der Aufbau folgt den Grundlagen von Gamification, bei dem die Merkmale von Spielen (z.B. Regeln, Herausforderungen, sofortiges Feedback, Berechtigung zum Scheitern) in einem spezifischen Kontexten angewendet wird. Escape Rooms können nur durch gutes Teamwork und die Kombination von unterschiedlichen Fähigkeiten gelöst werden. Durch verschiedene Rätsel werden sowohl kreative, mathematische Fähigkeiten sowie logisches Denken benötigt. Diese Zusammenarbeit im Team und die Stärkung des Gruppengefühls werden in dem Escape Room „Act. Change. Escape the Room“ mit einem niedrigschwelligen und kreativen Zugang zu Themen der Nachhaltigen Entwicklung verknüpft. Damit dient die Spielung des Escape Rooms als Aktivierung für die anschließende Reflektionsarbeit zur Nachhaltigen Entwicklung.

Methode Escape Room

Reflektion

Anschließend an die Spielung des Escape Rooms gibt es eine ca. 2-stündige Reflektion. Basierend auf der Spielung des Raumes gibt es unterschiedliche Ansätze, Themen der Nachhaltigen Entwicklung zu vertiefen. Nach einem kurzen Einstieg in das Thema Elektroschrott werden verschiedene Problemfelder und Handlungsoptionen in den Fokus gerückt.

Baustein 1 – Nachhaltiger Konsum & Globale Produktion

Dieser Schwerpunkt ermöglicht eine thematische Vertiefung zur Produktion von elektrischen Geräten, insbesondere von Smartphones, und zum eigenen Konsumverhalten. Mit der Methode des ökologischen Rucksacks werden Produktion von Smartphones sowie deren Auswirkungen veranschaulicht. Abschließend werden Handlungsoptionen aufgezeigt und eigene Ansätze entwickelt, um das inidividuelle Konsumverhalten zu hinterfragen.

Baustein 2 – Nachhaltige Abfallverwertung & Globale Gereichtigkeit

Hier befassen sich die Teilnhemenden mit den globalen Zusammenhängen und nutzen dafür die vertiefte Auseinandersetzung mit den  Sustainable Development Goals (SDG’s). Diese werden mit den Problematiken der illegalen Entsorgung unserer Abfälle verknüpft und welche Auswirkungen diese auf Mensch und Umwelt hat. Abschließend werden Handlungsoptionen entwickelt, damit man etwas für sein persönliches Entsorgungsverhalten mitnehmen kann. Die SDG’s werden mit den Gegebenheiten aus dem Kriminalfall des Elektroschrotthändlers Bob in Verbindung gebracht und in die alltäglichen Lebenswelten der Teilnehmenden eingeordnet.

Der Escape Room bietet sowohl Jugendlichen ab 14 Jahren als Erwachsenen jedes Alters eine spannende Spielerfahrung. Das Konzept bietet mit seiner Kombination aus Teamstärkung, dem spielerischen Einstieg und der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Nachhaltiger Entwicklung unterschiedliche Möglichkeiten des Einsatzes. Der Escape Room findet beispielsweise Anwendung bei Firmenevents, als Teambuildingmaßnahme oder für Schulklassen. Das Angebot können wir für Gruppen zwischen 5 und 30 Personen realisieren.

Zielgruppe

Entwicklung und Förderung

Der Escape Room „Act. Change. Escape the Room. Spiel für eine zukunftsfähige Welt“ wurde von drei Pädagog*innen des Vereins Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. (VNB) in Hannover entwickelt. Das Projekt fand in Kooperation mit der Agentur für Erwachsen- und Weiterbiludung (AEWB), RENN.nord sowie der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen statt. Die Entwicklung und Multiplikation wurde von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung Niedersachsen gefördert.

Durch die Ausbildung zu Multiplikator*innen vom VNB wurde das Konzept sowie alle erforderlichen Maßnahmen für eine erfolgreiche Umsetzung vermittelt. Möglich wird dadurch ein Angebot des mobilen BNE Escape Rooms in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.